Der Weg ins Frauenhaus
1.
Betroffene meldet sich telefonisch oder per MailODER
Andere Personen oder Einrichtungen, welche die Frau unterstützen, melden sich telefonisch oder per Mail
2.
Frauenhaus: 24h erreichbar
Telefonat: Klären der Gefahrensituation und der Aufnahmekriterien, Besprechen der notwenigen mitzubringenden Sachen (Packliste siehe unten), Vereinbaren eines Treffpunktes (Aufnahme rund um die Uhr; bei voller Belegung: Vermittlung an andere Frauenhäuser)3.
Eine Mitarbeiterin des Frauenhauses holt die Frau (und Kind(er) am vereinbarten Treffpunkt ab und bringt sie in das anonyme Schutzhaus4.
Die Frau und (Kind(er) erhalten eine Hausführung. Ein eigenes Zimmer und Bad, sowie eine Küchenzeile wird jeder Frau zugeteilt. Die Mitarbeiterinnen stehen im Büro als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.Packliste
Für die Aufnahme ins Frauenhaus sollte die Frau folgendes mitbringen:
- Gültigen Ausweis, Reisepass, Aufenthaltsgenehmigung (bei Ausländerinnen), Kinderpässe, Geburtsurkunden (notwendig!)
- Impfpässe, Krankenversicherungskarten
- Kontokarte
- Wichtige Medikamente
Sollte ausreichend Zeit zum Packen sein, sollte die Frau wenn möglich folgendes mitnehmen:
- Schulsachen
- Kleidung
- Kontoauszüge, Sparbücher
- Weitere wichtige Dokumente (Mietvertrag, Arbeitsvertrag, Kindergeldbescheid, Sozialhilfebescheid, Eheurkunde, Zeugnisse etc.)
Leben im Frauenhaus
Das Frauenhaus in Passau wurde im Dezember 1992 gegründet. Die vorübergehende Zufluchtsstätte bietet Platz für 9 Frauen und deren minderjährigen Kinder. Die Anschrift des Hauses wird zum Schutz der Bewohnerinnen nicht genannt.
Im Haus arbeiten Fachkräfte (Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen), die als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Sie bieten Unterstützung, um weitere Schritte anzugehen. Die Beratung ist kostenlos. Frauen ohne eigenes Einkommen haben Anspruch auf Sozialhilfe. Worüber gesprochen wird bleibt anonym. Die Mitarbeiterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Es wird keine Auskunft erteilt, welche Frauen sich im Frauenhaus aufhalten.
Das Frauenhaus ist ein Selbstversorger-Haus, d.h. jede Frau gestaltet ihren Tagesablauf (Einkauf, Kochen, Putzen, Kindererziehung) selbst.
Die aufgenommenen Frauen erhalten nach Möglichkeit zusammen mit ihren Kindern ein Zimmer mit eigenem Bad. Die übrigen Räume (Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, etc.) werden gemeinschaftlich genutzt.
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https://www.frauenhaus-passau.de/frauenhaus/schutz-im-frauenhaus#sigProIdd4d5a88bde
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Hilfe und Unterstützung
Folgende Hilfs- und Beratungsangebote können die Bewohnerinnen nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Anspruch nehmen:
- Akute Krisenintervention
- Bearbeitung von Gewalterfahrungen bzw. der Trennungssituation
- Psychosoziale Beratung
- Beratung hinsichtlich weiterer Schutzmöglichkeiten
- Hilfe bei der Alltagsstrukturierung und Entwicklung von Zukunftsperspektiven
- Begleitung zu Behörden
- Vermittlung und Beratung bezüglich medizinischer, rechtlicher, sozialer und psychischer Probleme
- Unterstützung bei der Freizeitgestaltung und Herstellen von sozialen Kontakten
- Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche
Angebote im Kinderbereich:
- Einzel- und Gruppengespräche
- Förderung der Mutter-Kind-Bindung
- Hausaufgabenbetreuung
- Ausflüge
- Kochen unter Anleitung
- Kinderbetreuung
- Rollenspiele
- Freizeitaktivitäten (Schwimmbad, Spielplatz, Zirkus, etc.)
- Spiel- und Bastelnachmittage
Die Gewährung von Schutz und Sicherheit sind neben der Anonymität und Eigenverantwortlichkeit essenziell für die Arbeit mit den aufgenommenen Frauen und Kindern. Die Arbeit mit den Frauen orientiert sich an den Grundsätzen der Wertschätzung, Eigenverantwortlichkeit, Menschenwürde, Akzeptanz der kulturellen und individuellen Werte, persönlichen Lebensentwürfe, des Selbstbestimmungsrechts und dem Wohl von Frau und Kind.